Motorradtour 2012 - Rund um den Schwarzwald -

 Endlich Urlaub! Unsere Motorradtour steht an. In mehrern Etappen geht es Richtung Bodensee, von dort aus in den Schwarzwald und zurück nach Essen. Hier nun das Tagebuch:

 Erster Tag: 26.5.2012

Angekommen am Treffpunkt am Haus Scheppen ging es nun endlich los. Über Landstrasse führte uns der Weg Richtung Schottenring. Unser Ziel, der Chiemsee, sollte laut Planung in drei Tagen bewältigt werden. Da wir aber schon zeitig in der Stadt Schotten ankamen, beschlossen wir, noch ein Stück weiter zu fahren, Richtung Spessart. Immer der Sonne entgegen, fuhren wir durch wunderschöne Landschaften. An einem wunderschönen See verbrachten wir die Mittagspause.
Um uns herum verlief die Zeit sehr schnell, somit mussten wir auch irgenwann einen Campingplatz suchen. Gefunden haben wir diesen in einem kleinen Dorf Schönrain am Main-Spessart. Super!!! 360 Km und jetzt ein wenig Entspannung; na ja, da mussten ja noch die Zelte aufgebaut werden. Wir bekamen vom Platzwart ein schönes Stück zugewiesen. Was noch gut war, die Toilette war in nächster Nähe. Zuerst habe ich mich erst mal umgezogen, danach ein kräftiger Schluck kühles Blondes aus der Flasche. Mit einem leckeren! warmen Abendessen beendete ich den schönen Tag. Hier muss ich noch für jeden Biker, eine Empfehlung für diesen Campingplatz aussprechen, es war alles hervorragend und sauber! *****www.spessart-camping.de/*****

 Zweiter Tag: 27.5.2012

Um 6:00 Uhr weckte mich der erste Sonnenstrahl, Zeit zum Aufstehen! Sachen zu packen und mich auf den Weg zur zweiten Etappe machen. Halt! Da fehlt doch noch was: Alles wieder zusammenräumen, Zelte abbauen und die Platzgebühren begleichen. Nachdem ich alles erledigt hatten, weiter zur zweiten Wegstrecke Spessart - Chiemsee. 400 Km lagen nun vor mir. Das Frühstück fehlte da ja noch. Auf dem Weg lag ein MC-Donalds kurz um, dort hin. Das Früstück dort war nicht so der Hit. Noch ein Zigarettenlänge Pause und ein Rundumblick auf die hügelige Landschaft. In weiter Ferne sah man eine Schlossruine, der ich kurz den Namen SCHLOSS BECKES gab o:). Danach krusten ich weiter Richtung Chiemsee.
Das Zwischenziel hieß Rothenburg ob der Tauber, wo zur Zeit das Pfingstprogramm "Der Meistertrunk"(Umherziehende und lagernde Truppen und Gruppierungen in der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber, die die Ereignisse des 30-jährigen Krieges wiederspiegeln) stattfand. 2,50 Euro Eintritt war in Ordnung. Ich möchte hoffen, dass die Bilder einen kleinen Eindruck vom Spektakel wiedergeben.
Ein ziemlich anstrengender Weg über unendliche Landstrassen und super grünen Wäldern. Auch heute war das Wetter wieder sonnig. So gegen 19:00 Uhr erreichten wir den Chiemsee und machten uns sofort auf die Suche nach einem Zeltplatz. Für heute hat es dann auch wieder gereicht. Nach der Ortseinfahrt zum See war auch schon der Campingplatz Kupferschmiede in Sicht und direkt gegenüber eine kleine Gastwirtschaft. Drei Stellplätze hatten wir zur Auswahl, entschieden haben wir uns für den ruhigen Stellplatz. Und wieder auspacken, umziehen und Zelt aufbauen, Oh Wunder: Das Aufbauen des Zeltes ging schon schneller, mehr Zeit, um was zu Trinken und zu Essen. Nicht zu vergessen: Ein Strandspaziergang.

 Dritter Tag: 28.5.2012

5:30 Uhr: Drei laute Kanonenschläge rissen uns aus dem Schlaf! Wau, das Rollen des Donners über'n See war genial. Es war schon wieder so früh! Erst einmal waschen und dann einen leckeren Kaffee. Nun ging es wieder los, abbauen, zusammenräumen und den Campingplatz bezahlen. Als alles erledigt war, genehmigten wir uns noch ein Frühstück, an der Bude gegenüber vom Zeltplatz. Hierbei besprachen wir den heutigen Ablauf und die ungefähre Route. Die Fahrt geht Richtung Starnberger See zum nächsten Campingplatz. Unser Tourenplaner, übernahm die Tourenführung, und so begann auch der dritte Tag wieder mit Sonne und warmem Wetter. Vor uns lagen jetzt ca. 215 Km. Am Schliersee machten wir ein kleine Kaffeepause mit leckerem Kuchen und wir konnten von der Seeterrasse des Restaurants einen herrlichen Blick auf den See genießen.
Immer der Route nach, kamen wir am späten Nachmittag am Starnberger See an. Linksseitig am See entlang zur Starnberger Innenstadt. Ein Parkplatz zu finden war schwer. Wir hatten aber Glück, dass hinter dem Bahnhof noch Platz für unsere Motorräder war, und so besuchten wir noch die Seepromenade von Starnberg. Hups, die Zeit raste wieder, und eh wir uns versahen, mussten wir uns wieder auf die Suche einer Übernachtungsmöglichkeit machen. In Starnberg einen Campingplatz zu suchen, schlug fehl, da es keinen gibt. So beschlossen wir, einfach mal das Navi zu fragen: Siehe da am anderen Ende des Sees waren direkt drei Stück. Wir gaben den ersten als Ziel ein, und das Navi brachte uns zum Campingplatz Hirth in Münsing direkt am See. Dort angekommen, fragten wir nach einem lauschigen Plätzchen zum Nächtigen. Der Besitzer zeigte uns auf der Platzkarte den Weg, also nichts wie hin! Nun ging das Umziehen, Auspacken und Zeltaufbauen noch einen Tacken schneller. Das Bier schmeckte auch super. In der Gastronomie des Campingplatz haben wir uns dann noch ein wenig verwöhnen lassen. Nach dem Essen noch ein Rundgang am See, und dann wurde auch schon die Schlafenszeit eingeläutet.

 Vierter Tag: 29.5.2012

Schon wieder ist eine Nacht vorbei!!! War aber nicht lang. Super, voller Elan gehts ans Abbauen, Sachen verstauen, Platz bezahlen und danach ab aufs Motorrad. Gesagt, getan! Heute steht die Route Richtung Bodensee an. Ein kleines Früstück haben wir noch am Campingplatz zu uns genommen. Der kleine Einkaufsladen hat uns die Brötchen frisch gemacht und der Kaffee kam aus dem Automaten. So gut gestärkt, ging's um 9:45 Uhr los. Richtung Ammergauer Alpen die L255, vorbei am Plansee und über die Fernpaßstraße nach Schloss Neuschwanstein. Dort machten wir eine Fotopause. Na ja, Fotopause ist gut, das Schloss ist zur Zeit wegen Renovierung verhüllt. Gut, also weiter, es liegt noch ein Pass vor uns, bevor wir am Ziel sind. Paßfahren ist schon was Schönes, man möchte gar nicht mehr aufhören....
Über Österreich erreichten wir Lindau am Bodensee zum Nachmittag hin. Durch den Berufsverkehr, der in Lindau ziemlich ausgeprägt ist, hindurch, zum Campingplatz Gitzweiler Hof. Ein 5-Sterne-Campinplatz, vom ADAC empfohlen. Ca 19:30 Uhr erreichten wir unser Ziel und freie Stellplätze waren auch noch zu haben. Vom Eingang gings zum Stellplatz. Ja, was soll ich sagen! Auspacken, den Rest könnt ihr euch denken. Der Campingplatz war super groß und durch die Ferien in dem Bundesland gut besucht. Die Sonne lachte noch um 21:00 Uhr, was will man mehr? Und so wurde der Tag in Ruhe beendet. Gesamtstrecke heute: 278 km.

Zur Zeit gastierte eine Gruppe mit historischen Traktoren auf dem Campingplatz. Sehr seltene Fahzeuge waren zu sehen.

Was zum Campingplatz noch zu sagen ist: Er ist kinderfreundlich anglelegt, und besitzt einen großen Schwimmingpool. Auch ein eigenes Kinderwaschland wird angeboten, alles was das Kinderherz begehrt.

 Fünfter Tag: 30.5.2012

6:30 Uhr, der Morgen hat uns wieder. Und wieder heißt es, Zelte zusammenbauen, Koffer packen und die Reise geht weiter. Unser heutiges Ziel; Der Schluchsee im Schwarzwald, über kleine Dörfer und Auen, mit einem Besuch am Rheinfall von Schaffhausen. Navigator gibt die KM-Zahl 278 vor. Entlang der B31 am schönen Bodensee zur linken Seite und Obstplantagen zur rechten Seite in Richtung Schweiz.
Gegen 14:00 Uhr trafen wir am Rheinfall von Schaffhausen ein. Nachdem wir alle einen Parkplatz hatten, machten wir uns auf den Fußweg zum Aussichtspunkt. Es ist wirklich ein Spektakel. Hier mal ein paar Zahlen:

  • Breite des Falles: 150 Meter
  • Höhe des Falles: 23 Meter
  • Tiefe des Beckens: 13 Meter
  • Abflussmenge Sommer: ca. 600.000 Liter pro Sekunde
  • Abflussmenge Winter: ca. 250.000 Liter pro Sekunde
  • Leider mussten wir aus Zeitgründen die Besichtigungstour beenden, um die Fahrt in den Schwarzwald fortzusetzen. Am späten Nachmittag erreichten wir unseren Zielcampingplatz am Schluchsee. Nachdem wir den Platz für die Zelte hatten, begannen wir wieder wie immer, aber diesmal blieben die Zelte ja zwei Tage stehen. Zu Abend haben wir dann in der hiesigen Gastronomie gespeist. Das einzigste, was an diesem Abend nicht mitspielte, war das Wetter. Eine Schlechtwetterfront verregnete uns sprichwörtlich den Abend. Nun Gut! Wurde halt eher geschlafen, mit der Hoffung, dass der nächste Tag wieder super ist.

     Sechter Tag: 31.5.2012

    Weckzeit heute war 7:00 Uhr. Der erste Blick aus dem Zelt war nicht so schön, tiefhängende Wolken verdeckten das Sonnenlicht. Nicht verzagen, heisst die Devise, es wird schon. Siehe da, nach dem Frühstück hat die Kraft der Sonne die Wolken aufgelöst und der blaue Himmel zeigte seine volle Pracht. Um jeden Sonnenstrahl zu nutzen, machten wir unsere Motorräder klar, und begannen die ausgearbeitet Schwarzwaldrundfahrt. Die heutige Rundfahrt führte uns Richtung: Bärental, Todtnau, Blechen, Münstertal, Schauinsland, Freiburg, Feldberg Paßstraße, Titisee und zurück zum Schluchsee.
    Unser erstes Ziel war der Todtnauer Wasserfall. Dies ist Deutschlands höchster Naturwasserfall und 97 Meter zu Tal. Er gehört zu den 10 schönsten Naturdenkmälern Deutschland. Ich kann es nur jedem empfehlen, der dort in der Nähe ist, oder im Schwarwald Urlaub macht.
    Hier noch ein Paar Wasserfall-Impressionen, ich fotografiere halt gerne. Dabei stellt sich dann immer die Frage: Wann komme ich hier nochmal hin. Dank der Digitalen Fototechnik ist es ja egal, vieviele Fotos man macht, den unbrauchbaren Rest kann man löschen.
    Weiter ging's Richtung Blechenhaus. Auch der Schwarzwald hat schöne kurvige Strecken zu bieten. Wir hatten das Glück, daß die Straßen nicht für Motorradfahrer geperrt waren, wie es an Wochenenden und Feiertagen der Fall ist. Am Blechenhaus legten wir eine kurze Pause ein. In 1360 Meter Höhe waren es immer noch 40 Grad in der Sonne "PUUUHHH". Unter der Kutte wurde es ganz schön warm.
    Das Highlight hätte ich bald vergessen! Eine Sommerrodelbahn der Extraklasse "Der Hasenhorn Coaster". Mit einer Seilbahn geht es auf den 1156m hohen Hasenhorn zum Startpunkt. Von dort aus geht es dann 2,9 km hinab ins Tal. 27 rasante Kurven und zwei 360 Grad Kehren lassen das Adrenalin kochen.
    Richtung Feldberghöhenstraße fuhren wir zum Titisee, um dort einen etwas längeren Besichtigungsaufenthalt zu machen. Der Titisee liegt ca. 850m hoch, ist 115 Hektar groß und an der tiefsten Stelle 45m tief. Er wird vom kleinen Fluss Seebach gespeist.
    Vom Titisee aus fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz. Raus aus den Motorradsachen, und den Abend gebührend mit einem Bier beenden. Da war ja noch der See! So gesagt und schon auf den Weg dort hin.

     Siebter Tag: 1.6.2012

    Als ich an diesem Morgen aufwachten, war das Wetter zum ersten Mal nicht auf unserer Seite. Es regnete Bindfäden. So hatte ich mir den vorletzten Reisetag nicht vorgestellt. Es half alles Meckern nichts, gegenseitig halfen wir uns beim Zeltabau. Als alle Sachen verstaut waren, beglichen wir noch die Rechnung vom Zeltplatz, pellten uns in die Regensachen und begannen die Rückfahrt. Unser heutiges Ziel hieß Baden Baden. Unser erster Halt war die Hexenlochmühle. Dort angekommen, hörte es auch auf zu regnen. Da die Kellnerin die Tische eindeckte, blieben wir direkt zum Früstück dort.
    Die Hexenlochmühle wurde 1825 erbaut, und ist seit 1839 in Familienbesitz der 4. Generation, mit dem jetzigen Besitzer Karl-Friedrich Trenkle. Die Mühlräder werden vom Wasser des Heubachs (ca. 300L/sec.) angetrieben. Das große Wasserrad (4 m Durchmesser, 13 PS) ist der Antrieb einer Hochgang- und einer Kreissäge.
    Nach dem leckeren Frühstück beschloss ich, die Regensachen wieder zu verbannen. Es war die richtige Entscheidung. In der Nähe von Triberg besichtigten wir noch die weltgrößte begehbare Kuckucksuhr. Wie immer wurde Eintritt verlangt, also machte ich nur Fotos.
    Weiter gings, nun Richtung Schwarzwaldhochstraße, mit einer kleinen Pause am Mummelsee. Der Mummelsee ist ein Karsee im Schwarzwald, er ist 17 Meter tief und liegt in einer Höhe von 1.036 Meter in der Gemeinde Seebach. Der See zählt zu den meistbesuchtesten Seen in Baden-Würtenberg.
    Nach einer heißen Tasse Kaffee setzten wir unsere Fahrt über die Schwarzwaldhochstrasse fort. Richtung Hornisrinde (1164 ü.NN), Unterstmatt, Plättig und Bühlerhöhe. Die Ausblicke zwischendurch waren super. Angekommen in Baden-Baden, suchte wir uns ein kleines Eiscafe, kurze Eispause. Leider mussten wir feststellen, das es rund um Baden-Baden keinen Campingplatz gab. Eins muss ich noch sagen: Baden-Baden ist eine nicht freundliche Motorradstadt, überall ist die Durchfahrt verboten. So machten wir uns in Richtung Karlsruhe auf den Weg, und fanden dort einen Übernachtungsplatz. Leider ein letztes Mal Zelte auspacken, aufbauen, und den Abend genießen.

     Achter Tag: 2.6.2012

    7:00 Uhr, Aufstehen! Ein letztes Mal gemeinschaftliches Wecken, ein letztes Mal Zelte abbauen, ein letztes Mal zusammenräumen. Da kommt schon ein wenig Traurigkeit auf, wenn man weiss, es geht wieder Richtung nach Hause. Die Rückfahrt sollte entlang des Rheines führen. Aber bis dorthin hieß es erstmal, ein Paar Kilometer öde, lange Landstraße. In Bingen am Rhein wurde es dann wieder schöner. Linksrheinisch rheinabwärts zur Lorelei, eine kleine Pause, Haare kämmen und weiter nach Koblenz. In Neuwied setzte ich mit der Fähre den Rhein über. Rechtsrheiniech setzte ich die Fahrt fort. An der Brücke von Rehmagen legten wir noch eine Kaffeepause ein. Von dort aus führte uns dann das Navi voll durch die Kölner Innenstadt, Quer durch Leverkusen....Am Cafe Hubraum war die letzte Pause. Das wars! Acht super Tage, an die man sich gerne zurück erinnert!!! Richtung A44 fuhr ich dann nach Hause.

    Fazit: Ca. 2.800 Km zeigte der Tacho, 7 mal Zelte auf- und abbauen. 7 mal Koffer aus- und einräumen, unzählige super Kurvenstrecken. Eigentlich kann man kaum aufhören, zu schwärmen. Alles geht einmal zu Ende und dann kann man sich auf das nächste Abenteuer freuen.

     ** Ende der Tour ** 02.06.2012 **